Eine der bei Halal-Zertifizierern viel gefragten Fragen ist: Ist Mein Brot aus Menschenhaare hergestellt? Diese und ähnliche Fragen gehen auf den Zusatzstoff L-Cystein zurück.
Cysteine, auch bekannt als Cystin, Zystin, Zystein, ist eine Aminosäure, die in Keratin vorkommt, welches von Haaren, Borsten oder Hörnern stammen kann. L-Cystein ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff (E 920) zugelassen. Neben der Verwendung in einigen Bäckereiprodukten als Mehlbehandlungsmittel wird es auch in der Kosmetikbranche eingesetzt. Wahre Horrorgeschichte gibt es zu dem Thema im Internet. So soll das meiste L-Cystein aus Menschenhaaren stammen, die im China im Überfluss existieren. Wer könnte solch eine Information schon prüfen? Alternativ werden Schweineborsten, Federn von getöteten Vögeln und vieles andere mehr genannt, was alles nicht sehr appetitlich klingt. Besonders grausam klingt es, wenn man liest, dass die Friseure die Haare auffegen und an jene Industrie verkaufen sollen. Esse ich womöglich mein eigenes Haar? Das ist natürlich purer Unsinn, denn in Deutschland darf – allein schon aus historischen Gründen – menschliches Haar für solch einen Zweck gar nicht verwendet werden.
Dazu muss man allerdings wissen, dass das Haar (von welcher Quelle es auch stammen mag) in einer Säure aufgelöst wird, um dann L-Cystein chemisch zu isolieren. Die Herstellung ist derart komplex, dass manche muslimische Wissenschaftler davon ausgehen, dass eine vollständige Zustandsänderung stattgefunden hat (Istihala), so dass der Stoff dann halal wäre. Diese Ansicht teilen viele Zertifizierer nicht, denn es ist zu Berücksichtigen, dass Menschenhaar bzw. Schweineborsten nicht dafür erschaffen worden sind, als Nahrungsquelle zu dienen, selbst wenn es nur ein Zusatzstoff ist.
L-Cystein kann allerdings auch durch Fermentation mit Bakterien über eine biochemisch komplizierten Weg gewonnen werden, was dann (wenn dieser biochemische Weg halal ist) dazu führen würde, dass L-Cystein halal sein kann.
Aber wozu wird dieser Zusatzstoff eigentlich verwendet, wenn wir doch zuhause ein viel besser schmeckendes Brot herstellen können ohne diesen Zusatzstoff? L-Cystein in Backmitteln ist ein typisches Produkt des Kapitalismus schlechthin. Als Mehlbehandlungsmittel trägt es dazu bei, dass das Mehl schneller reift und Backvorgänge beschleunigt werden. Und da Zeit ja bekanntlich Geld ist nach Definition des Kapitalismus, ist gewonnene Zeit auch gewonnenes Geld. Da es aber immer noch zahlreiche Produkte – auch im Fertigbrotbereich – gibt, die ohne L-Cystein auskommen, sollte sich der Muslim durchaus die Frage stellen, in wie weit es sinnvoll ist, so etwas zu kaufen, selbst wenn es halal wäre?
Für die meisten Zertifizierer gilt, dass wir L-Cystein als Zutat bzw. Rohstoff für ein Produkt nicht akzeptieren, außer es ist halal-zertifiziert. Als Verbraucher empfehlen wir aus vielerlei Gründen auf L-Cystein zu verzichten.
Dr. Yavuz Özoguz Das schlimmste und unkontrollierten Essen gibt es in der Türkei. Viele halal Produkte beinhalten trotzdem Schweinefleisch. Dies stellte sich nach einer Lebensmittelkontrolle heraus. Genauso wie in vielen deutschen Dönerbuden. Die Muslime essen es ohne darüber nachzudenken. Für Sie als Doktor ist es beschämend, dass sie solche Berichte noch nicht gelesen haben. MMGX
In der Regel wird es als Zusatzstoff deklariert. In herkömmlichen Mehlen für den Endverbraucher befindet sich keine derartiger Zusatzstoff. Der Sinn des Einsatzes besteht in der Verkürzung der Backzeit, was bei industriellen Anlagen der erhebliche Kostenfaktor ist.
Kann ich beim bäcker weiterhin gebäck und semmeln essen? Aber auch bei backwaren die fertig verpackt sind sthet ja auch nichts drauf ob es mit oder ohne E920 gemacht wurde? Weil aus menschenhaar darf soweit ich weiss es nicht mehr hergestelt werden. Und es kann bzw wird mitlerweile auch chemisch hergestlt.